Hampton Jean Jacket

Jeansjacken sind echte Klassiker unter Jacken und gehören wie die legendäre Jeanshose zu den Denimklassikern in den Kleiderschränken. Die ersten Jeansjacken tauchten als Arbeitsbekleidung von Lokomotivführern auf und wurde in den 40er und 50er Jahren zur Kultjacke. Der typische Look der Jeansjacken, der durch die 2 Knöpfe am Bund und die zwei Brusttaschen mit Klappen definiert wird, ist bis heute geblieben, variiert jedoch von Hersteller zu Hersteller in der Ausführung. Das beherrschende Bild sind bei fast allen Jacken die mit Kontrastgarn 2fach abgesteppten Nähte.

Im Geschäft kosten Jeansjacken je nach Marke ab 20€ aufwärts (okay, es gibt auch welche für 200€). Wenn man sich aber überlegt, dass solche eine Jacke nicht mal eben genäht ist und ich sage und schreibe 20 Stunden an dieser Jacke gesessen habe, finde ich persönlich 20€ ganz schön wenig, wenn man von den 20€ Materialeinsatz absieht. Na gut, die Bekleidungsindustrie hat sicherlich andere Nähmaschinen und näht vermutlich um einiges schneller und effizienter als ich daheim an meiner Nähmaschine. Sicherlich benutzen die auch nicht den Nahttrenner, weil sie die Steppnaht nicht gerade genug fanden oder der Oberfaden Schlaufen gebildet hat… und das alles nur, weil man die Nadel nach 10 Stunden mal hätte tauschen müssen.

Aber dafür wären die Ärmel ebendieser gekauften Jacke nicht lang genug oder die Schultern wären zu knapp oder aber es wäre eine Herrenjeansjacke (welche eigentlich als Festivaljacke gedacht ist).  Dafür hätte diese Jacke wahrscheinlich auch keinen zweifarbigen Denim und die Abseite des Denims wäre nicht so in Szene gesetzt worden. 6 der 12 Knopflöcher hätten dann aber auch nicht liebevoll mit der Hand nachgenäht werden müssen, weil beim Aufschneiden ebendieser der Nahttrenner abgerutscht ist. Dann wäre es aber auch nicht meine Jeansjacke.

Ich weiß gar nicht, ob ich schon immer eine Jeansjacke nähen wollte, aber irgendwann reizte mich die Herausforderung mir eine Jeansjacke zu nähen. Aus Erfahrung heraus habe ich auf den Denimstand auf dem holländischen Stoffmarkt gesetzt und wurde fündig. Basierend auf der Stoffmengenangabe im Schnitt kaufte ich an Himmelfahrt 2 Coupons und stellte beim Zuschneiden erfreut fest: EIN Coupon (1,6m x VB)  ist vollkommen ausreichend! Umso besser, so wurden aus dem zweiten Coupon eine Shorts und ein Rock nach dem Schnitt Chi-Town-Chino, den ich euch hier schon einmal in lang gezeigt habe.

Wie fühlt es sich jetzt an nach dem Nähen einer Jeansjacke? Ich muss sagen, die Nähherausforderung war eine echte Herausforderung, aber eine, die verdammt viel Spaß gemacht hat! Langsam und stetig näht man sich hin zur fertigen Jeansjacke und das Glücksgefühl diese nachher anzuziehen ist enorm! Seit mittlerweile 2 Wochen trage ich die Jacke so oft ich kann und sie hat bereits die ersten schönen Tragefalten (auch, wenn sie immer noch ein wenig abfärbt, trotz erster Wäsche direkt nach dem Nähen – meine blauen Hänge beim Nähen könnt ihr euch vorstellen). MEINE eigene Jeansjacke war kurz vor dem blauen Finale von Selmins monatlicher Farbaktion fertig, aber Bilder habe ich doch tatsächlich erst gestern gemacht – manchmal ist das eben so…

Aber immerhin habe ich die neue Farbe Rot bereits fertig… (ich brauch nur Fotos… erkennt ihr das Dilemma?!?!)

Habt alle noch ein schönes Wochenende und genießt die Zeit!

Liebste Grüße

Dominique

Schnitt: Jeansjacke Hampton Jean Jacket von Alina Design über indiesew, Shorts Chi-Town Chino von Alina Design über indiesew

13 Gedanken zu „Hampton Jean Jacket“

  1. Ich bin restlos begeistert! Die Jacke ist so toll. Ich hatte mir auch schon mal einen ähnlichen Schnitt bei Pinterest abgespeichert. Die Variante in Grün ist so besonders – ein echtes Lieblingsteil. Wie cool, dass der Stoff noch für die passende Shorts und den Rock gereicht hat! Ich wünsch‘ dir viel viel Freude beim Tragen.
    Lg Doreen

  2. Wow – richtig toll. Ich ziehe respektvoll meinen Hut – und überlege, ob ich mich auch mal an so einen Nähherausforderung wage…
    Viele Grüße,
    Anna

  3. Du bist ein sewing hero! Die Jacke ist der Hammer und hat mich angesteckt. Da ich unglaublicherweise keine habe, wäre es das beste slowsewing Projekt überhaupt.
    Liebste Grüße,
    Lee

  4. Liebe Dominique, wow, die Jacke ist ein Traum. Absolut perfekt und sauber genäht. Respekt!. Und wenn die Jacke dann auch noch zum absoluten Lieblingsteil wird, Dann hat sich jede investierte Stunde doppelt gelohnt. LG, Anja

  5. Wundervoll. Mehr habe ich zu der Jacke echt nicht zu sagen…

    Aber in der Modeindustrie werden ja eigentlich alle Kleidungsstücke zu Preisen vertrieben, die man zu Hause gar nicht richtig reproduzieren, geschweige denn unterbieten, kann. Eigentlich schade…
    Aber ich habe eh vor solchen anspruchsvollen Projekten noch viel zu viel Angst.

    Liebe Grüße

  6. Liebe Dominique, die Jeansjacke ist ein absoluter Traum!! Leidr kann ich nicht nähen. Nähst Du auch für andere gegen die entsprechende Bezahlung? Falls ja, würde ich mich über einen Nachricht sehr freuen (sabine.machhausen@googlemail.com)!!

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