Viele Gedanken zu einem Loop // RUMS #28/15

Heute stelle ich euch meinen neuesten Loop vor. Ein Loop, werdet ihr
vielleicht denken, ist auch nur ein Loop wie jeder andere Loop auch –
nichts besonderes (mehr). Es ist nicht nur ein weiterer Loop unter den mindestens 10 Loops die ich besitze. Er ist mehr…
 
Zum Einen ist es der erste Loop, bei dem ich den Stoff ohne
zu Waschen vernäht habe. Normalerweise wasche ich zuerst alles, bevor es
unter die Nadel kommt.

Zum Anderen ist es der erste
Loop, bei dem ich so einen schlimmen Knoten im Kopf hatte, dass ich im
wahrsten Sinne des Wortes mehrere Knoten fabriziert habe und ich somit
mehrere Male getrennt habe (wie oben erwähnt ist es der mindestens 11.
Loop den ich genäht habe – ich hab einfach nicht mehr mitgezählt
irgendwann wieviele ich besitze oder genäht habe…).

Nähen macht normalerweise den Kopf frei bei mir, ich entspanne mich
dabei, fühle mich besser und vergesse Sorgen, Nöte und Probleme des
Alltages. Nähen vertreibt sie, wie Wind die Wolken am Himmel nach einem dicken fetten Regenschauer und dann die Sonne wieder scheinen lässt. Nicht umsonst gibt es auf Insta den beliebten Hashtag
#nähenistdasneueyoga , unter dem ich auch viele meiner Nähbilder dort
poste. Klar mache auch ich mal Fehler und der Nahttrenner ist mein
liebster Freund, wenn ich aber bei einem Loop so oft trennen musse,
frage ich mich doch ernsthaft was los ist.
Vielleicht war ja auch
einfach der Kopf zu voll – voll mit Gedanken zu
den verschiedensten Problemen, voll mit Ideen, voll mit was auch immer.
Zeitdruck hatte ich
nicht, denn den mache ich mir schon lange nicht mehr beim Nähen, es
dauert
halt so lange wie es dauert und meist ist es länger als geplant. Es gibt
schließlich keine Abgabefristen und wenn es halt nicht fertig ist, dann
ist es eben nicht fertig. Zumindest in dem Bereich meines Lebens kann
ich das so umsetzen und leben.

Klar, stelle ich auch hohe Ansprüche an mich und meine Werke –
der leichte Anflug von Perfektionismus  ist immer mit dabei – aber bei
dem zum gefühlt hundertsten Mal genähten Verfahren des Loop-Erstellens
kann doch eigentlich nichts mehr schief gehen. Kompliziertere Projekte
klappen meist auf Anhieb, aber vielleicht bin ich da auch konzentrierter
als bei einem Loop, den man schon so oft genäht hat. Konzentration soll
man ja nicht unterschätzen: Konzentration ist das A & O, oder wie
sagt man so schön?? Manchmal fehlt sie, das ist mir in letzter Zeit
aufgefallen, dann ist sie einfach weg. Das gehörte geht zum einen Ohr
rein, zum anderen Ohr raus. Ob es nun in das linke oder das rechte
hineingeht, sei dabei dahingestellt, sie ist einfach nicht da. Das
geschriebene Wort kann man dann sooft lesen, wie man mag, es bleibt nichts drin im Kopf. Die Gedanken schwirren dann dabei umher, wie die Möwen auf meinem Loop. Diese zum Stillstand zu kriegen hat bisher das Nähen geschafft. Doch gestern nicht…

Sollte man den gestrigen Tag bzw. diesen Moment des Loop-Nähens einfach als einen schlechten Tag bzw. Moment abstempeln? Als einen Tag/Moment in dem Nähen mal nicht die Lösung war? Oder das Nähprojekt zu wenig Konzentration abverlangt hat? War der Gedanke mal eben einen schönen Loop zum Reinkuscheln zu zaubern zu simpel? Brauch ich ein komplizierteres Projekt um abzuschalten, die Konzentration und die Gedanken auf ein Projekt zu bündeln?

Fürs Erste bleiben zwei Tatsachen:
Ich werde das beobachten (müssen).
Ich liebe diesen Stoff mit den Möwen von cherry picking, wie alle weiteren cherry-picking Designs auch (auch wenn bisher keine weiteren Projekte es auf den Blog geschafft haben).

Habt alle noch einen schönen RUMStag!
Liebste Grüße Dominique

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